<< index
0148 Rachel

Krampnitz, 2012, Brandlhuber+ Emde, Schneider with Andreas Schulz, Caspar Viereckl and: Peter Behrbohm, Markus Blagau, Klara Bindl, Franziska Gareis, Katharina Handl, Victoria Hlubek, Tobias Hönig, Martha Michalski, Cornelia Müller, Marian Prifling, Marlit Pfeiffer, Markus Rampl, Paul Reinhardt, Katharina Sauer, Marlene Schulz, Johannes Sporrer, Jacob Steinfelder, Marco Wagner, Miriam Zenk

… Whiteread

Zur Antivilla in Krampnitz (siehe 0131) gehört auch eine ehemalige „Kulturbaracke“, die trotz ihres ruinösen Zustands Bestandsschutz genießt. Damit ist der baurechtliche Schutz des Istzustands gemeint, der so lange gilt, wie mindestens drei Außenwände des Baus existieren. Um formalrechtlich den Bestandsschutz aufrechterhalten und dennoch innerhalb der Grenzen des vorhandenen Gebäudes eine neue Einheit realisieren zu können, gossen Architekturstudierende der Hochschule Regensburg im Rahmen eines Workshops die Baracke von innen in Beton ab und nutzten dabei die Wände als Teil der Schalung. Erst als der neue Bau stand, konnte die alte Hülle ohne rechtliche Konsequenzen abgerissen werden. Auf diese Weise bildet sich der Vorgängerbau als Abdruck auf dem Neubau ab und macht die Geschichte des Ortes lesbar. Das hier angewandte Negativabgussverfahren erinnert an die Arbeiten der namensgebenden britischen Künstlerin Rachel Whiteread, die für ihre 1993 entstandene Arbeit House ein zum Abriss freigegebenes Reihenhaus von innen ausgoss und so den Negativraum des Gebäudes als realmaßstäbliche Skulptur umsetzte.